Samstag, 30. November 2013

The Grand Opening, Stuttgart, 27.11.2013

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Konzert: The Grand Opening
Ort: Ein Wohnzimmer, Stuttgart
Datum:27.11.2013
Dauer: etwa 70 Minuten
Zuschauer: fast 40

Alle Bilder: © David C. Oechsle
Die Schönheit skandinavischer Popmusik eröffnet sich dem geneigten Indie-Hörer oft in ihrer schlichten Nonchalance. Seit Jahrzehnten nimmt besonders Schweden in seiner popkulturellen Relevanz eine Sonderstellung in Europa – mit Ausnahme Großbritanniens – ein. Gerade im Folkbereich fernab des Mainstreams werden jedes Jahr aufs Neue wahre Perlen veröffentlicht. 
Werfen wir einen kurzen Blick in unser umfangreiches Archiv, so müssen auch wir feststellen, welcher Stellenwert skandinavischen Klängen in unserem Kanon zukommt; von charismatischen Musikerinnen wie Agnes Obel (DK), Anna Ternheim (S) und Anna von Hausswolff (S) bis hin zu Bands wie den Shout Out Louds (S)
Als wichtiges Label kommt man in diesem Kontext nicht umhin tapete records aus Hamburg zu nennen, das seit seiner Gründung neben dem Schönsten der deutschen Independent-Szene auch verstärkt auf ein skandinavisches Profil setzt: Großartige Alben von Christian Kjellvander, Kristofer Åström, Lacrosse oder The Grand Opening sprechen eine deutliche Sprache. Als Carsten Friedrichs, Ex-Superpunk, Frontmann der Liga der gewöhnlichen Gentlemen und tapete-Booker, spontan anfragte, ob wir kurzfristig ein Wohnzimmerkonzert mit The Grand Opening ausrichten könnten, war eine Zusage selbstverständlich. 

Wenige Wochen später steht John Roger Olsson in Socken beim Auftakt seiner kurzen Solotour vor fast 40 Zuschauern und wirkt nervös. Es ist sein Debüt in einem Wohnzimmer, noch dazu werden einige Songs zum ersten Mal vor Publikum gespielt. Gerade erst erschien sein viertes Studioalbum „Don't Look Back Into The Darkness“, das mit zehn schlichten Folk-Pop-Perlen aufwartet, die mit einem Schwermut bestechen, wie er mit dieser Leichtigkeit nur von Skandinaviern um den Finger gewickelt werden kann. 
„You should come back home“, singt Olsson im ersten Stück heute Abend und ergreift die Zuschauer mit einer alles umarmenden Melancholie, während er im Holzfällerhemd vor dem großen Holzofen steht, von Kerzen beschienen, immer wieder mit geschlossenen Augen seine Texte und Lieder präsentiert. 
Selten war das Publikum bei unseren Wohnzimmerkonzerten aufmerksamer. Olsson gelingt es mit leichter Hand und schüchternem Charisma die Gäste in seinen Bann zu ziehen. Zwischendurch sucht er wiederholt das Gespräch, äußert sein Problem, Ansagen zu formulieren, dass er es schätze, wenn Zuschauer stattdessen Fragen an ihn richten. Machen sie dann auch und John Roger Olsson verfällt hier und da in Plauderlaune, erzählt von seiner Verlobten, einer Italienerin, die er vor einigen Jahren im jubez in Karlsruhe (wo er am Folgetag mit Ezio spielt) kennenlernte, und der gemeinsamen, dreijährigen Tochter. Zunehmend gelöst, findet der in Stockholm lebende Anfang-Dreißiger, der eigentlich aus dem hohen Norden Schwedens stammt, Gefallen an der intimen Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzerts. Da es sein erstes sei, spiele er heute auch ohne sein Markenzeichen, seinen Hut, an dem ihn der Vater meiner Freundin und heutige Gastgeber noch am gleichen Morgen einige hundert Kilometer von Stuttgart entfernt erkannte: Beide landeten auf dem Münchner Flughafen und lernten sich durch einen Zufall bereits zuvor kennen, ein so unerwartetes Ereignis, dass Olsson es nicht satt wird, es immer wieder zu erwähnen. 


 Bereits als zweites Lied, spielt der Schwede mit den schulterlangen, blonden Haaren den vielleicht bekanntesten Grand Opening-Song „Be Steady“ vom gefeierten 2010er Album „In The Midst Of Your Drama“, das es heute fast komplett zu hören gibt. 26 Songs habe er sich im Vorfeld aufgeschrieben, erzählt Olsson schon zu Beginn, um nachzuschieben, dass man keinesfalls Angst haben müsse, er würde sie heute alle spielen. Schüchternes Understatement gehört offensichtlich zu den Olsson'schen Tugenden. Als er sich an einer Stelle nicht an den Text eines Stückes erinnern kann, verlässt er unter höflichen Entschuldigungen den Raum, um auf seinem Smartphone nachzuschauen. 
Wenig später glänzt er mit warmer, voluminöser Stimme und nimmt den Raum spielend für sich ein. Gänzlich unverstärkt mit akustischer Gitarre vorgetragen, zeigt sich die Klasse in den reduzierten Grundgerüsten. Erinnerten die Studioaufnahmen noch an die großen Momente im Spätwerk von Talk Talk, stellt sich Olsson nun in eine Reihe mit seinem berühmten Labelkollegen Lloyd Cole, dem er qualitativ in nichts nachsteht. 
„Wenn ihr keine Freunde habt, gründet Bands. Dann habt ihr gleich vier Stück.“, mit Lebensweisheiten voller feiner Ironie hat The Grand Opening immer wieder die Lacher auf seiner Seite, zwischen all den ernsten, düsteren Liebeslieder, die den wohligen Soundtrack eines grauen Herbsttages an der Schwelle zum Winter liefern. „There Is Always Hope“, heißt es an einer Stelle, bevor der Opener des aktuellen Albums, „Blacker Than Blue“, emotional beladen jeden ergreift. Es sind Momente, in denen man seinen Nebenmann atmen hört.  

„Free“, die zweite Single des Albums folgt. Schwedische Landschaftsbilder mit Wäldern und Seen entstehen vor dem inneren Auge. Anschließend entschuldigt sich Olsson, dass er fast alle guten Stücke bereits gespielt habe, nur um direkt den Gegenbeweis zu liefern. Vor „Towards Your Final Rest“ hält er die Vinyl-Ausgabe des Albums hoch. Auf dem Cover sei seine Großmutter als junge Frau auf einem Boot zu sehen. Sie selbst könne sich nicht mehr erinnern, wer das Mädchen neben ihr ist, was Olsson auf die stark eingeschränkte Sehkraft seiner Oma schiebt. 
Es folgen die stärksten Minuten des Abends. Besser kann ein Wohnzimmerkonzert schwerlich sein, der schwedische Singer-Songwriter spielt minimalistische Akkorde, über die er mit zarter Stimme, rührselige Zeilen singt. Mit Kitsch hat das alles nichts zu tun, wohl aber mit einer sentimentalen Ader, wie sie nur wenige Popmusiker besitzen, ohne für peinliche Resultate zu sorgen. 
Nach „Tired Eyes“ endet das Konzert zunächst, doch kehrt der Protagonist nach einer längeren Pause und zahlreichen persönlichen Bitten um Zugaben für zwei weitere Stücke in Socken vor den Ofen zurück. Der Applaus ist riesig, der Musiker, der noch nie ein Wohnzimmerkonzert zuvor spielte, arrangiert sich mit der neuen Situation, beschließt die Wohnzimmer-Saison perfekt und beschert uns eines der schönsten Konzerte des Jahres. Tack!


Sigur Rós, Frankfurt, 24.11.13

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Konzert: Sigur Rós
Ort: Jahrhunderthalle, Frankfurt
Datum: 24.11.2013
Dauer: Sigur Rós ca. 90 Minuten, I Break Horses ca. 25 Minuten
Zuschauer: ca. 4.000 



von Ursula von neulich als ich dachte 

Was ist das nur dieses Jahr? Ich, die es eigentlich gar nicht mag, dieselbe Band mehrfach auf derselben Tournee zu sehen, scheine dieses Jahr kaum etwas anderes zu tun: Nach CocoRosie, Enno Bunger und Editors sah ich gestern nun auch Sigur Rós ein zweites Mal. Als wir uns entschlossen, im Sommer nach Rom zu fahren und ein Konzert der Isländer zu besuchen, waren die Tickets für Frankfurt nämlich bereits gekauft gewesen. 


Anders als in Rom gab es für den Auftritt in Frankfurt eine Vorband, I Break Horses aus Schweden. Von Christoph, der die Bands bereits am Vorabend in Luxemburg gesehen hatte, wussten wir schon, dass der bereits für den Auftritt der Hauptband zwischen Bühne und Zuschauerraum angebrachte durchsichtige Vorhang erst bei deren drittem Song fallen würde, und so kam es dann auch: I Break Horses blieben für ihr kurzes Set also komplett hinter dem Stofftuch und waren so teils nur als Umrisse wahrnehmbar. Man konnte aber auch so sehen, dass die Band aus einer Keyboard spielenden Sängerin, einem weiteren Keyboarder und einem Schlagzeuger bestand. Während die Sängerin ein gewagtes schwarzes Cape trug, das sie auch mehrfach mit gehobenen Armen präsentierte, trugen die Herren Kapuzenpulli. 

Die Musik erschien mir passend zum Cape etwas Addams-Family-mäßig düster, wobei sich angesichts der Kürze des Auftritts (fünf Songs in etwa 25 Minuten) von mir nicht allzu viel dazu sagen lässt. Die theatralischen Gesten der Sängerin fand nicht nur ich ein wenig albern (neben mir wurde gekichert), so dass ich insgesamt sagen muss: I Break Horses interessieren mich nicht sonderlich, so dass ich mir das im Januar erscheinende neue Album Chiaroscuro wohl nicht anhören werde. 

In der nun folgenden Umbauspause lief eine für mich enervierende "Wartemusik", die ich bereits aus Rom kannte und die aus genau zwei langgezogenen, an- und abschwellenden Noten bestand. Zum Glück kamen Sigur Rós dann gegen 21 Uhr auf die Bühne und erlösten uns mit Yfirborð. Neben den drei verbleibenden Bandmitgliedern hatte sich auch zwei zusätzliche Musiker, die sich an einer Vielzahl von Instrumenten betätigten, eingefunden, außerdem gab es noch drei Streicherinnen und drei Bläserinnen und Bläser im Hintergrund, die ich allerdings im Nebel hinterm Vorhang zunächst kaum ausmachen konnte. 

Die dreiköpfige Sigur Rós-Stammbesetzung selbst - Jón Þór „Jónsi“ Birgisson, Georg „Goggi“ Hólm (Bass) und Orri Páll Dýrason (Schlagzeug) - trug einmal mehr Phantasieuniformen, dieses Mal in Hemdform, wobei die Bekleidungsstücke einander zwar stark ähnelten, aber unterschiedliche Farben hatten. Die Bühne wurde wie schon in Rom von einem Meer aus Glühbirnen beleuchtet, die an unterschiedlich hohen Stehfassungen befestigt waren. 

Während bei Yfirborð Projektionen sowohl auf den Bühnenvorhang als auch auf die in der Höhe verstellbare Leinwand im Hintergrund geworfen worden waren, zeigte beim nun folgenden Vaka nur der Vorhang eine Gasmaskenfigur aus dem zugehörigen Video. Nachdem wir über die Vorhangsituation ja wie gesagt bereits bestens informiert worden waren, waren wir nicht sonderlich überrascht, als bei der Single Brennisteinn die Sicht auf die Band endlich frei wurde, allerdings erfolgte der Fall des Schleiers perfekt abgestimmt bei einem "Krach" im Lied, was durchaus beeindruckend war. 


Die mitgebrachten Extramusiker betätigten sich immer wieder an den verschiedensten Instrumenten, beispielsweise war einer bei Hrafntinna an einem Extraschlagzeug auf der linken Bühnenseite mit scheppernden Klängen beschäftigt, während der andere rechts die Becken zusammen schlug. Auch die Streicher- und Bläserinnen hatten mehrere Aufgaben und sangen so auch am Ende von Varúð mit. 

Hoppipollas Anfang wurde vom Publikum besonders bejubelt, überhaupt war das Album Takk - abgesehen natürlich vom aktuellen Kveikur - mit den meisten Songs vertreten, Ágætis byrjun wurde leider gar nicht berücksichtigt. Mit einer Art Winkegeste forderte der ansonsten selbst für seine eigenen Verhältnisse wortkarge Jónsi das Publikum zum Mitklatschen auf. Währenddessen sprühten auf der Leinwand im Hintergrund Funken. 

Nachdem Kveikur sich am Ende in eine Krachorgie gesteigert hatte, verließen die anderen Musiker die Bühne und ließen Jónsi zurück, der nun zunächst mit dem Geigenboggen auf seiner Gitarre schrammelte, um dann Festival zunächst allein an der Gitarre vorzutragen. Eine auch in der aufgenommenen Version lange Note hielt er live geradezu endlos, was ihm von der anschließend zurückkehrenden Band ein anerkennendes Schulterklopfen einbrachte. 

Irritierenderweise entpuppte sich der nun folgende Song als Popplagið - das Lied, das traditionell jedes Sigur Rós-Konzert abschließt. Sollte das etwa bedeuten, dass es keine Zugabe geben würde? In der Tat, das hieß es. Nach diesem Lied und rund 90 Minuten kamen alle Musiker noch mehrmals zum Verbeugen zurück, während auf der Leinwand groß "Takk" stand, aber dann war überraschenderweise Schluss. 

Nachdem ich mich im Songmaterial von Sigur Rós nur oberflächlich auskenne und auf Isländisch auch keine Textfetzen mitschreiben kann, konnte ich die Frankfurter Setliste erst hinterher per Internet recherchieren. Sie entpuppte sich im Nachhinein als nahezu identisch zu der des Vorabends in Luxemburg, lediglich der Titelsong von Ágætis byrjun, zu dem Jónsi laut Konzertbericht am Vorabend gesagt hatte, man werde es wahrscheinlich nicht wieder spielen, fehlte tatsächlich. An und für sich bin ich auch gar kein riesiger Fan von Zugaben (beziehungsweise von der Tatsache, dass der ganze Prozess stets so stereotyp abläuft, wenn sie doch fest eingeplant sind), aber in diesem Fall kam das Ende dann doch ein wenig überraschend. 

Im Vergleich zum Rom-Auftritt im Sommer fehlten im Frankfurter Set leider auch Olsen Olsen und Svefn-g-englar, was in diesem Fall leider bedeutete, dass der zweite Konzertbesuch des Jahres gegenüber dem ersten eher eine Verschlechterung war. 

Setlist Sigur Rós, Jahrhunderthalle, Frankfurt: 

01: Yfirborð 
02: Vaka 
03: Brennisteinn 
04: Glósóli 
05: Stormur 
06: Hrafntinna 
07: Sæglópur 
08: Varúð 
09: Hoppípolla 
10: Með Blóðnasir 
11: Rafstraumur 
12: Kveikur 
13: Festival 
14: Popplagið 

Links:

- aus unserem Archiv:
- Sigur Rós, Düsseldorf, 25.11.13
- Sigur Rós, Esch-sur-Alzette, 23.11.13
- Sigur Rós, Rom, 28.07.13
- Sigur Rós, Best Kept Secret Festival, 23.06.13
- Sigur Rós, Wien, 04.09.12
- Sigur Rós, Paris, 15.11.08
- Sigur Rós, Köln, 11.08.08


Fotos: Dirk von Platten vor Gericht




Freitag, 29. November 2013

Konzertankündigung Societätstheater Dresden

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Zwei besondere Abende erwarten alle Dresdner und Gäste der schönen Stadt an der Elbe im Dezember im Societätstheater in der Dresdner Neustadt. 


Dienstag, 03.12. 20 Uhr
Lasse Matthiessen (DK)

 
Als Support sind die Singer-Songwriterin Anne Haight und die Bratschistin Kirstin Kroneberger dabei.




Mit Schlagzeug und kantiger Band ist der Sound von Lasse Matthiessen neu und energetisch.




Wenn alles nach Plan geht, wird das Konzerttagebuch bei folgendem Ereignis vor Ort sein:


Sonntag, 29.12. 20 UHR 
Sea of Love EP Release Konzert mit Freunden
(nämlich Lestat Vermon, Cornelia Mothes und Tina Rank)

 

 


Auch für die Termine im ersten Vierteljahr 2014 kann man jeweils nur die allerwärmste Empfehlung aussprechen.

Dienstagskonzertvorschau 2014

Dienstag, 14.01. 20 UHR | Bruno Bavota (IT)
Dienstag, 21.01. 20 UHR | The Striving Vines (DK)
Dienstag, 04.02. 20 UHR | Afenginn (DK)
Dienstag, 11.02. 20 UHR | Golden Kanine (SWE)
Samstag, 22.02. 20 UHR | Nils Frahm (D)
Sonntag, 23.02. 20 UHR | Bugge Wessltoft (NOR)
Dienstag, 04.03. 20 UHR | Guðrið Hansdóttir (Färöer) 

                          Support Therese Aune (NOR)
Dienstag, 18.03. 20 UHR | Rue Royale (UK) 

                                           Feral & Stray (CAN)


Blouse, Offenbach, 28.11.13

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Konzert: Blouse
Ort: Hafen 2, Offenbach
Datum: 28.11.2013
Dauer: knapp 60 min
Zuschauer: 25




 

Im Januar vergangenen Jahres war ich über den Namen Blouse gestolpert und hatte die Dream Pop Band aus Portland mit ihrem Debütalbum und einem Konzert in Luxemburg ein paar Wochen später kennen- und liebengelernt. Blouse (das Album) ist eines meiner meistgehörten der letzten Jahre.

Im September erschien der Nachfolger Imperium, nicht ganz so toll wie das Debüt aber trotzdem eine sehr sehr schöne Platte. Als dann endlich Konzerttermine für Ende November angekündigt wurden und neben Hamburg und Berlin (langweilig!) immerhin Offenbach dabei war, war meine Vorfreude riesig. Noch so ein großartiges Konzert wie vor anderthalb Jahren in Luxemburg und Blouse hätten einen festen Platz unter meinen Lieblingsbands.

Leider war das Konzert im Hafen 2 allerdings höchstens mittelprächtig. Und das lag vermutlich nicht an schlechter Laune der Band (oder bei mir), an den Gitarrenproblemen am Anfang, Thanksgiving weit weg oder dem spärlich besuchten Hafen 2. Die Stücke der zweiten Platte sind auch sicher keine Rohrkrepierer live - ich weiß nicht, warum ich das Konzert fast schon teilnahmslos nach der Zugabe Shadows verließ. Eigentlich ist es ja auch egal, wir sind keine Fußballtrainer, die nach einem miesen Spiel die Fehler suchen müssen, morgen steht ja wieder ein anderes Team auf dem Platz. Trotzdem ist es verwunderlich, wenn die Erwartung und das Ergebnis so weit auseinander liegen, wenn man eine Band schon einmal gesehen hat.

Es fing schon lahm an. They always fly away ist sicher kein idealer Einstieg in ein Konzert, es ist zu schleppend. Aber auch Firestarter (auch vom ersten Album) zündete noch gar nicht. Vom Berliner Konzert hatte ich gehört, nach zwei, drei Liedern habe die Band den Saal im Griff gehabt. Bei mir dauerte es viel länger. Erst ab der Mitte mit den beiden neueren Stücken In a glass (eines der besten Lieder des Abends) und 1000 years (eine heimliche Perle auf der Platte) war der Auftritt so, wie ich ihn erwartet hatte. 

Ach herrje, es ist immer dämlich, wenn ein Konzert einer Lieblingsband so verläuft. Wenn ich nach einem Glasvegas Auftritt mit langem Gesicht nach Hause gefahren wäre, wäre ich zum einen selbst schuld gewesen, weil deren Konzerte bekanntlich (kann man bei uns nachlesen) Mist sind. Es gäbe aber auch keine Hoffnung, daß das beim nächsten Mal wieder anders wäre. Bei Blouse habe ich die. Ich werde auch wieder hingehen. Aber das hier war leider arg dürftig. Mist! Denn die Band wirkt enorm sympathisch. Sängerin Charlie Hilton fragte, irgendwann, was es in denn in Offenbach zu sehen geben. Bei Wikipedia hätten sie gelesen, daß es eine Lederindustrie und ein Ledermuseum gebe, für das Museum habe die Zeit aber nicht gereicht. Sie erklärte, daß zu Hause Thanksgiving sei und daß sie uns dankbar seien, bei ihrem Konzert zu sein. Das war alles extrem nett. Ich hätte der Band wirklich gewünscht, ich könnte sie wieder über den grünen Klee loben! Nächstes Mal dann!

Bis dahin bleibt mir auf alle Fälle das Hemd des Keyboarder in Erinnerung. Diese Mickey Maus Muster war sensationell toll!

Setlist Blouse, Hafen 2, Offenbach:

01: They always fly away
02: Firestarter
03: Imperium
04: Eyesight
05: Fountain in rewind
06: In a glass
07: 1000 years
08: No shelter
09: Time travel
10: White
11: Arrested
12: Into black
13: Videotapes

14: Shadow (Z)

Links:

- aus unserem Archiv:
- Blouse, Paris, 19.02.12 
- Blouse, Luxemburg, 10.02.12



Mittwoch, 27. November 2013

Janelle Monae, Miami Beach, 24.11.13

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Konzert: Janelle Monae mit Support Roman Gianarthur
Ort: Jackie Gleason Theater in Fillmore Miami Beach
Datum: 24. November
Zuschauer: 700

Ein Bericht von Michael - Vielen Dank!


Seit ein paar Jahren steht im November ein kurzer Sommerausflug nach Florida auf unserem Programm. Dabei ist Miami Beach mit ein paar Tagen jeweils der Schlusspunkt einer Rundreise durch den Süden Floridas. Diesmal hatten wir uns nach Konzerten in den Tagen unseres Aufenthaltes informiert. Und siehe - gleich in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Hotels befindet sich das Jackie Gleason Theater, Fillmore Miami Beach und Janelle Monae ist zu Gast. Dank Gudrun habe ich Janelle Monae mit "Archandroid" kennengelernt und höre es gerade, während ich diese Rezension schreibe.


Zuerst das Spannende: die Tickets habe ich in Deutschland gekauft und sie sind über ein System namens Will Call vor Ort abholbar. Der Preis geht mit $ 45,- vollauf in Ordnung, dazu hatte ich eine Fast Lane Option für $10,- gebucht. An der Abendkasse verlief die Ticketübergabe reibungslos und schnell, ebenso das Fast Lane Erlebnis: damit erhält man Zutritt ins Gebäude und den Saal über einen separaten Eingang und vor allen Anderen. Wir waren etwa 30 Fast Leute und hatten demzufolge die besten Plätze, direkt an der Bühnenkante. Die haben wir dann zugunsten der erhöhten zweiten Reihe getauscht und waren mehr als zufrieden mit unserer Wahl. Der erste Block gehörte zurecht den afroamerikanischen Fans von Janelle Monae.

Selten habe ich schon eine so gefeierte Vorband erlebt: Roman Gianarthur an der Gitarre nebst  Bass, Schlagzeug und etwas eingespielten Samples. Und das Publikum war schon hier sehr textsicher, was ich so noch nicht erlebt habe. Überhaupt geht das Konzertpublikum hier frenetisch zur Sache beim Feiern ihrer Stars auf der Bühne. Die Vorschusslorbeeren waren immens. Mir war die Vorband gänzlich unbekannt und hat mich mit einer modernen und rockigen Version von Stevie Wonders Superstition am Ende ihres Sets überzeugt. 




Nach einer halben Stunde begann der Ab- und Umbau und weitere 30 Minuten später begann die Archandroid oder Electric Lady Show. Die Bühne war ganz in weiß gehalten ebenso die Musiker bis auf die Backgroundsängerinnen und natürlich Janelle Monae. Vier Ärzte in weiß inspizierten die Bühne, dann richtete einer von ihnen das Wort an das Publikum und kündigte die Androidin an. Auf einer Sackkarre wurde sie hereingefahren, entledigte sich ihrer Zwangsjacke und übernahm von da ab das ausschließliche Kommando auf der Bühne. Die Energie, mit der sie ihr Repertoire rüberbrachte, war unbeschreiblich und manchmal im echten Wortsinne atemberaubend. "So ne kleine Frau..." kam mir da in den Sinn. Nach einer Stunde vollsten Einsatzes und perfekter Show verließen Janelle und die Band die Bühne und natürlich musste es Zugaben geben, aber wir dachten, wars das? Kommen noch vielleicht 20 Minuten? Und so etwas wie leichte Enttäuschung machte sich breit. 


Es folgte eine weitere Stunde, die alles bisherige in den Schatten stellte: ernste Worte zu Cold War, Emotionen zu What an experience (Miami, you're exceptional) - jetzt ging die Party richtig ab und mit ihr das Publikum. Und wo hat man das erlebt: nach den Zugaben blieb das Licht aus, der Beifall verebbte, aber nur einzelne verließen den Saal und dann kam Janelle mit den ihren nochmals auf Bühne, um sich bei allen zu bedanken, die ihre Platten kaufen, ihre Konzerte besuchen und sie damit unterstützen. Sie ließ sich durchs Publikum tragen und holte zum Abschluss noch einige Leute auf die Bühne, unter ihnen vornehmlich Kinder, auf die zeigte: "They're our future!"


Man mag mich naiv nennen aber hier hatte ich das Gefühl, einer ehrlichen Haut zu begegnen mit einer Botschaft, die sie allerdings nicht vordergründig herausstellt bis auf das eine Mal zum Song Cold war, wo Janelle Monae auf den noch immer währenden Krieg gegen Liebe, Frieden auf der gesamten Welt und den Respekt für andersartige Lebensentwürfe und -gemeinschaften hinwies. Möge es ihr lange erhalten bleiben, dass sie so bei ihrem Publikum ankommt.


Da ich gerade die beiden letzten Alben höre, muss ich noch loswerden, dass das Konzert im Gegensatz zur perfekten Studioabmischung der CDs wunderbar lebendig klang, nicht perfekt sondern menschengemacht, gemacht von Menschen, die Janelle am Ende des Konzertes in liebenswürdiger Weise für alle vorstellte. Ja und etwas Besonderes war es auch, in einem Venue außerhalb von Chemnitz zu stehen und begrüßt zu werden mit "Hello Miami, how you doin'?"

Eine Auswahl der Songs (ohne Anspruch auf richtige Reihenfolge und Vollständigkeit):


Tightrope
Cold war
Locked inside
Sir Greendown
Come alive
Give em what they love
Q.U.E.E.N.
Electric Lady
Prime Time
Dance Apocalyptic
Ghetto woman
Victory
What an experience



Thees Uhlmann & Band, Stuttgart, 10.11.2013

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Konzert: Thees Uhlmann & Band
Vorband: Rob Lynch
Ort: LKA Longhorn, Stuttgart
Datum:10.11.2013
Dauer:Thees Uhlmann 108 Minuten / Rob Lynch 40 Minuten
Zuschauer: über 1000



Völlig verausgabt legt Thees Uhlmann nach fast zwei Stunden das Mikrophon endgültig aus der Hand, strahlt mit dem Lächeln des ewigen Lausbuben in den fast ausverkauften 1500er Club im industriell geprägten Stuttgarter Außenbezirk Wangen, saugt noch einmal die Atmosphäre auf. 
Der Legendenstatus des LKA Longhorn ist spätestens nach dem Stuttgart 21 bedingten Wegfall der Röhre in der Schwabenmetropole einmalig, vergleichbar mit dem der alten Batschkapp in Frankfurt. Die Liste derer, die in den knapp 30 Jahren seit Bestehen des Clubs hier gespielt haben, liest sich wie ein Who is Who der Popmusik seit damals. Die Plakate im verglasten Backstage-Bereich, der wie ein Panorama-Deck oberhalb des Innenraums mit Blick über die Zuschauer liegt, sprechen Bände; Nirvana traten hier auf, Eminem oder Nick Cave. Viele in Stuttgart wissen schöne Anekdoten zu erzählen über ihren ersten Konzertbesuch hier oder großartige Momente. Ein bekannter Stuttgarter Blogger sah hier einst Björk, ein guter Freund einen berauschenden Steve Earle. Mein Kommilitone, der mich heute zu Thees Uhlmann begleitet, kommt beim Blick auf die auffällige Treppe, die Backstage und Bühne verbindet, ins nostalgische Schwärmen, erinnert sich an sein erstes Kooks-Konzert als Teenager in den mittleren 00er Jahren und das erhabenene Herabschreiten der damals als Heilsbringer des Indie-Pops gefeierten Engländer die Treppe hinunter – als beeindruckende Manifestation ihrer Coolness. Während bei den Kooks die Haare irgendwann wichtiger wurden als die Musik, sind Uhlmann narzisstische Anflüge scheinbar egal. In tief hängender Levi’s und Jeansjacke wirbelt der 39-Jährige mit der unscheinbaren Frisur über die Bühne und zelebriert anachronistische Tugenden der Rockmusik. 


Der Schweiß strömt ihm am Ende des Abends über die Stirn, als er sich Arm in Arm gemeinsam mit seiner eingespielten Band verneigt. Als Gründer des einflussreichen Hamburger Indie-Labels Grand Hotel van Cleef arbeitet er seit Jahren an seinem Wunschbild einer lebendigen Musikszene. Dass ein Newcomer seiner eigenen Plattenfirma auf seiner Tour das Vorprogramm spielt, ist freilich Ehrensache. Und der junge nordenglische Akustikpunk Rob Lynch macht mit seiner Band tatsächlich eine gute Figur. Am Ende seines zwischen geschrammelter Rohheit und poppigen Harmonien changierenden, knapp 40-minütigen Sets, blickt er in die glückselige Menge und darf sich herzlich aufgenommen fühlen: Die Zuschauer singen mit, grölen Refrain-Chöre, fordern Zugaben, ein für Vorbands ungewöhnliches, rares Vorkommnis. 
 Mit dem versierten Song- und Soundtüftler Tobias Kuhn an seiner Seite hatte Uhlmann vor wenigen Jahren den Schritt zum Solokünstler gewagt und den verkopften Indie-Rock seiner Band Tomte – irgendwo zwischen Arbeiterklassen-Britpop und US-College-Rock – hinter sich gelassen und mit springsteen’esken Hymnen auf das einfache und das Durchschnittsleben abgelöst. Sein erstes – selbstbetiteltes – Soloalbum trumpfte mit einer handverlesenen Reihe charismatischer Songs auf, die nach kurzer Eingewöhnungsphase zu heimlichen Hits wurden.
Dass sein zweites Album, „#2“, ebenjene Position der Charts erreichte, obwohl zahlreiche Fans ob des sehr gefälligen, poppigen Sounds die Nase rümpften, ist zunächst wenig verwunderlich, doch gewinnt auch das erfahrungsgemäß schwierige Nachfolgewerk einer großen Platte durch wiederholtes Hören an Klasse. Spätestens der Live-Test belegt die Güte: Thees Uhlmann betritt breitbeinig die Bühne, nachdem elektronisches Pulsieren dem Publikum den Beginn des Konzerts ankündigte. Nach mehrern langen Konzertabenden an den Tagen zuvor bin ich müde, doch weicht die Lethargie der allgemeinen Euphorie um mich herum.
„Weiße Knöchel“, die exemplarisch-ernüchternd an einem langjährigen SPD-Mitglieds erzählte, düstere Liebeserklärung an den untergegangenen Arbeiterglanz des Ruhrpotts, zu Beginn ist ein grandioser Auftakt und Uhlmann gelingt es mit Leidenschaft und starken Songs das Niveau hochzuhalten. Direkt mit „Das Mädchen von Kasse 2“, seiner feinfühligen Ode vom ersten Album an eine von einem Kunden mies behandelte Schlecker-Verkäuferin, weiterzumachen, ist ein Zugeständnis an die Fans des ersten Albums, das vom Publikum mit tosendem Applaus honoriert wird. Wenige Stücke stehen deutlicher für die lyrische wie musikalische Zäsur nach dem (vorläufigen?) Ende Tomtes. Uhlmann selbst sprach in der Vergangenheit immer wieder von einem Wechsel des Blickwinkels und trifft den Kern der Sache recht pointiert. Wäre das Thema bei Tomte vermutlich tatsächlich als bitterböse Abrechnung mit dem unhöflichen Kunden abgehandelt worden, ist der Solosong eine umarmende Skizze des Alltags einer hart arbeitenden Frau, deren Wirken niemals angemessen honoriert wird. Es sind Momente wie dieser, die die ständigen Springsteen-Vergleiche zulassen, ohne dass sich Referenzen ausschließlich im bloßen Epigonentum zeigen. Springsteens stärkste Songs waren meist Sozial- oder Milieustudien, Uhlmann nimmt sich dieser Tugend an. Dabei gelingt es ihm besser als momentan sonst jemanden in Deutschland diesen uramerikanischen Themenkatalog vom Scheitern und Glauben an den American Dream auf deutsche Verhältnisse zu transferieren. Wo Wolfgang Niedecken seit Jahrzehnten peinlich versagt, punktet Uhlmann.


"Es ist so ein witziger Zufall der Geschichte, dass die taz Jahre lang darum gekämpft hat, dass es in Berlin eine Rudi-Dutschke-Straße gibt und die führt jetzt direkt am Gebäude der Bildzeitung vorbei", kündigt Uhlmann "Am 07. März" an. Auch wenn Rudi Dutschke nicht wie in der ersten Single von "2" behauptet in Berlin-Pankow – und damit im gleichen Krankenhaus wie Uhlmanns Mutter – geboren wurde, ist der Song eine geschickte Umsetzung einer simplen Idee. Das name dropping ist unaufgeregt und nie aufdringlich, selbst wenn das Lied als solches die Klasse des dazugehörigen, besten deutschen Musikvideos des Jahres kaum halten kann. Folglich ist es naheliegend, dass zwischen neuen Stücken die Songs des ersten Albums wie moderne Klassiker gefeiert werden: „& Jay Z singt uns ein Lied“ ist traditionell ein Stimmungsgarant, die erste Strophe, der in der Studioversion von Casper eingespielte Rappassage, übernimmt der gebürtige Hemmoorer – wie in Abwesenheit des Bielefelder Rappers üblich – mit Bravour, quittiert von ekstatischen Zwischenapplaus. 
Weder „Die Bomben meiner Stadt“, „Zugvögel“ noch „Der Fluss und das Meer“ können zu guter Letzt an die Qualität der besten Momente der ersten Veröffentlichung heranreichen, doch das fällt live nicht ins Gewicht. Gefeiert wird der Protagonist sowieso und wenn er zur Ruhe kommt, um seine atemlosen Anekdoten zu erzählen, ist er ohnehin am besten. Geworfene Gitarren und zahllose Geschichten gehören genauso zu einem Thees Uhlmann-Konzert dazu wie kollektives Springen bei „Vom Delta bis zur Quelle“, melancholisches Kopfnicken bei „Kaffee und Wein“, mit der Schlüsselzeile „Ich hab einen exzellenten Ruf zu verlieren in schlechten Kreisen“, die der leidenschaftliche St. Pauli-Fan in einer biergeschwängerten Nacht von einem HSV-Hooligan klaute, oder seine im besten Sinne kitschige Heimathymne, die in ihrer Haltung ein wenig an John Mellencamps „Small Town“ erinnert. 


Spätestens bei „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ darf sich Uhlmann als Rockstar fühlen, über tausend Zuschauer singen den Refrain, während Julia Hügel die eingängige Melodie auf dem Klavier klimpert. Überhaupt ist es die grandios harmonierende Band, die der norddeutschen Rampensau die nötige Freiheit lässt. Neben Hügel und dem musikalischen Mastermind Tobias Kuhn, glänzen der Schotte Martin Kelly (Teil des Duos Martin & James) an der Gitarre, Markus Perner am Schlagzeug und Bassist Hubert Steiner als homogene Truppe. 
 Zwei Zugabenblöcke folgen: Der einstige Opener – die Springsteen-Hommage „Römer am Ende Roms“ – eröffnet den Reigen, „Die Nacht war kurz (ich stehe früh auf)“ folgt, bevor die Band wieder die Bühne verlässt. Uhlmann nutzt die Zeit für eine schnell gerauchte Zigarette, kehrt eingehakt bei seiner jungen Keyboarderin zurück, hält auf der Treppe inne, winkt, lässt sich augenzwinkernd wie ein großer Star feiern. Für seine Fans ist er ohnehin der Größte.  

„Zerschmettert in Stücke der Nacht“, das auf dem Studioalbum noch wie ein uninspirierter „Streets Of Philadelphia“-Aufguss klang, gefällt mir heute gehörig reduziert weitaus besser. Zum Schluss erzählt Uhlmann noch mal eine Geschichte, berichtet von Hakan, dem kleinen Sohn eines Freundes, der dachte, Thees sei Bäcker, da er bei „Die Toten auf dem Rücksitz“, immer „Torten“ verstand. Lacher und frenetischer Applaus, dann endet ein hervorragendes Konzert mit abgewandelten Refrain. 
Am Ende finde ich mich im Backstage wieder, Uwe Capelle – guter Bekannter und Thees’ Oberfan – nimmt uns mit. Der Blick von Oben auf das Meer leerer Becher ist außergewöhnlich und als ich schließlich selbst die legendäre Treppe hinabsteige, erfüllt sich ein Traum. An Schlaf ist nicht zu denken. Ach, Thees. Danke dafür. 



Setlist Thees Uhlmann & Band, Stuttgart:

01: Weiße Knöchel 
02: Das Mädchen von Kasse 2
03: Am 07. März
04: & Jay Z singt uns ein Lied
05: Die Bomben meiner Stadt
06: Zugvögel
07: Der Fluss und das Meer
08: Vom Delta bis zur Quelle
09: Es brennt
10: Kaffee & Wein
11: Lat: 53.7. Lon: 9.11667
12: Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
13: 17 Worte

14: Römer am Ende Roms (Z)
15: Die Nacht war kurz (ich stehen früh auf) (Z)

16: Zerschmettert in Stücke der Nacht (Z)
17: Die Toten auf dem Rücksitz (als Die Torten auf dem Rücksitz) (Z)


Links:
-aus unserem Archiv:
- Thees Uhlmann & Band, Großpösna, 18.08.2013
- Thees Uhlmann & Band, Mannheim, 01.06.2013
- Thees Uhlmann & Band, Haldern, 09.08.2012
- Thees Uhlmann & Band, Scheeßel, 23.06.2012
- Thees Uhlmann & Band, Trier, 10.12.2011
- Thees Uhlmann & Band, Köln, 25.11.2011
- Thees Uhlmann & Band, Bielefeld, 12.12.2010
- Tomte, Wien, 05.09.2009
- Tomte, Mülheim, 25.03.2009
- Rob Lynch, Karlsruhe, 06.02.2013




Dienstag, 26. November 2013

Robi, Paris, 20.11.13

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Concert: Robi (Fiodor Dream Dog)
Lieu: Le Nouveau Casino
Date: 20.11.2013
Spectateurs: 300 peut-être?

J'adore le folk français (chanté en français ou anglais, les deux me vont), mais souvent j'ai du mal avec le rock français. Comme le disait John Lennon: "le rock français c'est comme le vin anglais, dégueulasse!). C'est vrai qu'il est souvent indigeste et plein de clichés et le pire est en général l'accent pourri quand les groupes chantent (ou plutôt essaient de chanter) dans la langue de Shakespeare.


Heureusement il y a aussi des chanteuses comme Robi. Une fille qui fait du rock chanté en français, évitant chaque cliché. Ah que cela fait du bien! Des mots impeccablement prononcé, avec une voix pleine de caractère, facilement reconnaissable parmi tant d'autres. Elle a un timbre extraordinaire, rappelant parfois Françoiz Breut, mais aussi Patricia Kaas (sans que cela sonne ringard comme chez Patricia Kaas) c'est à dire assez grave et rocailleuse. Et sa musique est sombre à souhait, fiévreuse, envoûtante, hypnotique, mystérieuse.

Normal alors que son premier album fût un succès. Bon cela ne se vendait pas comme les mièvreries de Lilly Wood and The Prick et co., mais l'acheteur français n'a pas forcément le même bon goût que pour la bouffe.

Mais ce soir le Nouveau Casino était peuplé de gens ayant du goût. Robi attire un public mûr, mais pas vieux, critique, mais pas chiant, des femmes, des hommes entre 25 et 45 ans en moyenne. La plupart entre eux était déjà là pour la première partie Fiodor Dream Dog, mais je suis arrivé après la bataille apprenant que j'ai raté quelque chose, parce que c'était "super bien" comme disaient pas mal de spectateurs.


Toute le monde était bien présent pour Robi par contre. Elle a commencé son set vers 21 h, entourée de ses deux musiciens à la basse (Valentin Durup) et au clavier (Bertrand Flamain)

Très vite cela dégageait quelque chose de très fort, de très intense et sensuel. Robi avait une présence sur scène hors du commun. Malgré sa (relative) petite taille on ne voyait qu'elle. Quel charisme! On n'était pas simplement attiré par sa voix, mais aussi par ses gestes, ses regards (qui tuent), ses mouvements élégants et sensuels.


Les trois musiciens jouaient fort (cette basse claquante à la Joy Division, cool!) et avec conviction. Les titres de l'allbum sonnaient encore plus puissants et rentre-dedans que sur disque.

C'était vraiment un festival de bons morceaux où chansons rapides (Où suis- je, impressionnant, L'Hiver et la Joie magnifique) et plus lents (La Finitude, Les Fleurs) étaient en parfaite balance.



Impressionnante aussi leur reprise de Trisomie 21 de Il Se Noie. Un titre très "dark" et "cold wave" qui me plongeait dans une rêve éveillé. C'était un rêve fiévreux, parfois suicidaire, mais très attirant quand même. Une tuerie. Supérieur à la (pourtant pas mauvaise) reprise de Noir Désir (Lolita nie en Bloc) de toute façon.

Fort aussi Ma Route même sans l'aide de Dominique A (qui chante sur l'album). Les riffs de guitare et les nappes de synthé se mariaient parfaitement et la chanson s'intensifiait avec chaque seconde. S'il y a quelque chose comme une chanson pour faire l'amour Ma Route serait certainement un bon choix!

Au milieu du set il y avait quelques petites fautes, notamment quand Robi jouait du clavier électrique, mais cela faisait le charme d'un concert sinon parfaitement maitrisé et truffé de quelques nouveaux morceaux.





La fin du spectacle nous réservait quelques belles surprises avec le duo de Robi avec l'invitée Maissiat pour chanter la ballade Les Fleurs. Et puis le grand et beau final avec les guests Katel, Tatiana "Fiodor Dream Dog" Mladenovitch, Diane "Les Colettes" Sorel et La Fiancée interprétant ensemble On Ne Meurt Plus D'Amour, un des titres phares de l'album.

Robi se montra très emue à la fin et remercia tout le monde, preuve qu'elle est resté naturelle et attachante et qu'elle n'oublie pas ceux qui la soutiennent depuis longtemps.

Une soirée mémorable!




Tex vs. Der Prophet, Karlsruhe, 25.11.13

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Konzert: Tex mit seinem Prophet-Programm
Ort: Jubez in Karlsruhe
Datum: 25. November 2013
Dauer: 80 min
Zuschauer: zwischen 80 und 100


Ich war mir im Vorfeld nicht so sicher, was dieser Abend bieten würde: Lesung mit Musik oder eher Konzert mit etwas Text? Ansehen wollte ich es schon gern und das aus mehreren Gründen: Das Jubez liegt günstig für mich und ist ein sehr angenehmer Veranstaltungsort. Obwohl es so zu schneien begonnen hatte, dass ich das Fahrrad stehen lassen musste, konnte ich bequem mit der Straßenbahn fahren. Dann mag ich alles, was ich von Tex bisher gesehen und gehört habe - wie z.B. das Konzert während der ersten TVNoir-Tour im Jazzhaus in Freiburg. Ich bin nicht textsicher, wie meine Nachbarin, die alle Lieder leise beglückt mitsingen konnte, aber die Haltung der Musik und die Poetik der Texte locken mich auch an so einem Mistwetterabend hervor. Und dieses Buch Der Prophet von Kahlil Gibran kann ich in Passagen auswendig. Vor 20 Jahren habe ich es einmal für einen lieben Freund abgeschrieben. Jeden Tag bekam er ein Kapitel mit der Post geschickt.



Ja, das ist so ein Buch. Und ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass man sich davon anregen lassen kann oder dass Tex seine eigenen Lieder daran reibt und - weil es selbst schon so alt ist bzw. ja auf noch eine noch weiter in die Vergangenheit weisende Erfahrung verweist, sich ein Stück weit in diese Tradition stellt bzw. sich an ihr spiegelt.



Am Ende des Abends war mein persönliches Fazit, dass Tex aus dieser Idee einen sehr intensiven und berührenden Abend gemacht hat. Die Texte spielten dabei eine kleinere Rolle und waren in jeweils sehr kurzen Stücken eingebaut. Insofern war es eher ein Konzert als eine Lesung. Das ist keinesfalls als Kritik gemeint, denn diese wenigen Zeilen hatten jeweils schon genug Denkstoff, dass es nicht mehr brauchte.



 

Ein Konzept, das ich mir im Vorfeld nicht so gut hatte vorstellen können, war, dass virtuelle Mitmusiker dabei sein würden. Im Laufe des Abends waren das Eva Briegel von Juli, Max Prosa und Alin Coen, die durch eingespielte Musik und die Projektion auf eine Leinwand beitrugen. Das Konzept hat mich dabei restlos überzeugt. Stärkster Moment des ganzen Konzertes für mich persönlich wahrscheinlich Haut mit Alin Coen. Die Projektionen waren kunstvoll und doch ganz auf das wesentliche konzentriert. Die Emotionen wurden transportiert und es wirkte weit weniger künstlich als ich vorher vermutet hatte. Es war über den Verlauf des Stücks Gänsehaut pur.


Sehr gelungen fand ich auch den Anfang, wo Tex unverstärkt von hinten in den Saal kam und Amazing Grace über die Strophen Stück für Stück verstärkter wurde: Erst Kabel an die Gitarre, dann auch das Mikro auf der Bühne. Die Stimmung im Saal war damit gleich sehr gesammelt und aufmerksam. Tex selbst wechselte über den Abend zwischen Piano (im ersten Teil mehr als im zweiten) und Gitarre hin und her. Eigentlich gab es keine Nummer, die nicht auf die eine oder andere Art sehr berührend war. Notiert habe ich mir noch Von hier bis aufs Dach und Wenn sie lacht als besondere Aufmerker.



Auch wenn Tex sich dazu selbst nicht äußerte, war seine Stimme hörbar nicht ganz auf der Höhe. Es tat der Qualität des Abends keinen wirklichen Abbruch, aber ich habe doch ein bisschen mitgebibbert, ob sie durchhält.

Ein kleiner Kritikpunkt am Verlauf des Abends für mich war, dass es für die 2 1/2 Stunden Zeit, die ich im Jubez war, zu wenig Musik gab. Das Konzert begann später und hatte 30 Min Pause zwischen zwei Teilen von 35 Min und 45 Min. Für einen Abend unter der Woche war es in meinen Augen für eine reichliche Stunde Konzert dann doch eigentlich zu spät ehe ich wieder heimfahren konnte.

Setlist
1: Amazing grace
2: Dein Mond
3: Nichts von dir
4: Von meinem Planeten
5: Von hier bis aufs Dach (mit Eva Briegel von Juli)
6: Cola
7: Sie haben die Wahl (mit Max Prosa)
8: Wenn Sie lacht
 - Pause -
9: Juli
10: St. Petersburg
11: Ich kann dich spüren
12: Haut (mit Alin Coen)
13: Where is the good in good bye
14: Hallo Julia
15: So long Marianne (L. Cohen cover)
16: Stiller Raum (Rio Reiser cover)
17: So wie Süßkram (Elvis Costello cover)
18: Grönland

19: Zugabe


 


Sigur Rós, Düsseldorf, 25.11.13

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Konzert: Sigur Rós
Ort: Mitsubishi Electric Halle
Datum: 25.11.2013

Zuschauer: ca. 3.500

 

von Dirk aus Mönchengladbach

Ein weiterer Konzertbericht über Sigur Ros erscheint zunächst sinnlos. Anwesenden braucht man das Geschehene nicht noch mal schildern, Abwesenden ist das ganze sowieso nicht vermittelbar. Doch diesmal muss es noch einmal sein, denn Sigur Ros verbringen an diesem Abend wieder eines ihrer stetigen Wunder. Sie bescheren mir einen fantastischen Konzertabend, und dies ausgerechnet in der von mir verhassten alten Philipshalle. 

Das Konzert beginnt, die Band spielt, wie in den letzten Jahren fast immer, hinter einem halbtransparenten Riesenvorhang. Und vom ersten Ton an spürt man die Magie, die ich zwischen den Tourneen der Isländer immer wieder vergesse. Die Halle klingt so gut, wie ich es dort noch NIE erlebt habe, jedes Knarzen, jedes Atmen, Bläser, Streicher alles ist in einer Klarheit zu hören, die man von einem Konzert nicht erwarten kann. Und doch ist alles live. Während Portishead es schaffen, elektronische Musik manuell zu reproduzieren, wird bei Sigur Ros akustische Musik aus ihren Einzelteilen zu einem völlig neuen, großartigen Ganzen. 


Alles ist gewollt, notwendig und macht in seiner puren Spielfreude Sinn. Trotz der Perfektion wird hier munter von Abend zu Abend die Setlist verändert, sie als Best-Of zu bezeichnen wäre ein Witz. Gespielt wird, was die Band möchte und das spürt und hört man in jeder Sekunde. Das klassische Bandgefüge ist aufgehoben. Die drei Gründungsmitglieder stehen in einer Reihe von Bass, Gesang/Gitarre und Schlagzeug vorne am Bühnenrand. 

Der Bass ist wuchtig und wichtig in diesem Ensemble, denn er muss sich gegen den wechselweise als böser Wolf oder scheues Lamm aufspielenden Drummer stellen. Jonsi präsentiert sich diesmal wechselweise rot von unten angestrahlt als schreiender Dämon oder als Zirkusdirektor im Fantasie-Frack vor seiner vielköpfigen Band. 

Das Bühnenbild ist ein Traum, die Musik ein Rausch, es scheint für Sigur Ros auch nach über 10 Jahren nur einen Weg zu geben. Noch besser zu werden. 

Zu viele meiner Lieblingsbands scheiterten in dieser Halle, konnten den Sprung vom „kleinen“ Saal in die große Welt nicht stemmen. Die Isländer schaffen dies mit der schwersten Bürde (-getragene Songs, ohne echte Hits, gesungen in einer Phantasiesprache) in unglaublicher Leichtigkeit. 

Wie gut muss man sein, um diese Intensität auf jahrelangen Touren immer auf höchstem Niveau präsentieren zu können? 

Und so endet es wie immer, beseelt und pfeifend taucht man in die kalte Nacht ein, ohne Sorgen über gestern und morgen. 

“Kannst du vor deinen Augen 
Die Explosionen sehen? 
Ein Feuerwerk in der Nacht. 
Alles gehört dir 
Alles explodiert 
Kein Wille triumphiert” 
Tocotronic 

Setlist Sigur Rós, Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf:

01. Yfirborð 
02. Vaka 
03. Brennisteinn 
04. Glósóli 
05. Stormur 
06. Hrafntinna 
07. Sæglópur 
08. Varúð 
09. Hoppípolla 
10. Rafstraumur 
11. Kveikur 
12. Festival 
13. Popplagið 

Links:

- aus unserem Archiv:
- Sigur Rós, Esch-sur-Alzette, 23.11.13
- Sigur Rós, Rom, 28.07.13
- Sigur Rós, Best Kept Secret Festival, 23.06.13
- Sigur Rós, Wien, 04.09.12
- Sigur Rós, Paris, 15.11.08
- Sigur Rós, Köln, 11.08.08



Konzertankündigung Home Coming Shows Sea + Air

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Oft genug beneide ich ja im Stillen die Metropolen um ihr Konzertangebot. Wirklich wohnen wollte ich ja nicht in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf oder München. Aber abends wird da schon allerhand geboten und es fährt einen auch noch eine S-Bahn nach Hause.


Wem es da ähnlich geht wie mir und wer in der Nähe von Stuttgart wohnt, bekommt aber in den nächsten Tagen ein unausschlagbares Angebot. Sea + Air haben Honig ins Boot geholt und sie kommen in die Provinz. 


Nach 2 Jahren Konzerten fast überall, sind sie zurück und machen der Heimat ein ganz besonderes Geschenk. Intime Shows mit dem Versprechen, jeden Abend zu etwas Besonderem zu machen. Wer dieser Einladung nicht folgt, sollte auch nie wieder scheel auf das Abendangebot der Großstädte schielen. Denn das hier ist das Beste! Da die Säle klein sind, ist es wohl angeraten, den Vorverkauf zu nutzen.


Heute geht es in Herrenberg los. Es folgt Nürtingen und am Samstag in Ludwigsburg werde ich dann auch dabei sein.


26. November 2013 Herrenberg @ Mauerwerk,
Hindeburgstraße 22, 71083 Herrenberg, 20:00 Uhr
VVK: 15 Euro / AK: 19 Euro

27. November 2013 Nürtingen @ Kreuzkirche
Heiligkreutstraße 4, 72622 Nürtingen, 20:00 Uhr
VVK: 16 Euro / AK: 20 Euro

30. November 2013 Ludwigsburg @ Schlagzeugmuseum
Wilhelm-Fein-Straße 6, 71636 Ludwigsburg, 20:00 Uhr
VVK: 12 Euro / AK: 15 Euro


Aus unserem Archiv
Sea und Air, Karlsruhe, 21.7. 2013


Montag, 25. November 2013

Les concerts de la semaine à Paris du 25 novembre au 1 décembre

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Les concerts de la semaine à Paris du 25 novembre au 1 décembre





Cette semaine il se passe plein de choses au Nouveau Casino. Ce soir les texans d'Okkervil River vont mettre le feu avec leur folk rock inspiré, puis demain il y aura la possibilité de découvrir la nouvelle muse de Benjamin Biolay, Alka, dont les Inrocks disent beaucoup de bien. Mais ce qui m'intéresse le plus c'est bien sur le concert de Scout Niblett (photo). L'anglaise (résidant aux Etats-Unis) donne toujours des concerts bruts et intenses. Mais il y a aussi nombreux d'autres lives chouettes dans les autres salles de la capitale.

25.11.2013: Helena Noguerra et Diving With Andy, La Flèche d'or, annulé
25.11.2013: Electric Six, La Maroquinerie
25.11.2013: Okkervil River, Nouveau Casino
25.11.2013: Death by Unga Bunga, Le Buzz
25.11.2013: Béro et Lazzy Bird et Klarence Vertigo, Le Pop In
26.11.2013: Electric Six, La Maroquinerie
26.11.2013: His Clancyness, Espace B 
26.11.2013: My Summer Be, International 
26.11.2013: Alka, Nouveau Casino
26.11.2013: Bel Plaine, Les Trois Baudets
26.11.2013: Le Prince Miiaou, La Flèche d'or, gratuit
27.11.2013: Scout Niblett, Nouveau Casino
27.11.2013: Pick A Pier, Nouveau Casino, 22h30
27.11.2013: Tahiti 80, La Maroquinerie, annulé
27.11.2013: Emilienne Apple et Clint Is Gone, Bateau El Alamein
27.11.2013: Peter Doherty, Jane Club, 75006 Paris
27.11.2013: Biggles Fly Again et Cléa Vincent, Pop In
27.11.2013: Yalta Club et Erevan Tusk, La Fléche d'or
27.11.2013: Cheap Time, Espace B 
27.11.2013: Caspian Pool et Sans Sebastien @l'OPA
27.11.2013: Kakkmaddafakka & Retro Stefson, Trabendo
28.11.2013: Beak, La Maroquinerie 
28.11.2013; Paper Beat Scissors, Galerie Goutte de Terre, 4 rue Basfroi, 75011
28.11.2013: The Gathering, Nouveau Casino
28.11.2013: Eagulls, Espace B 
28.11.2013: 16Pac, La Dame de Canton
28.11.2013: Braids, Point Ephémère, 22h30
28.11.2013: When Saint Go Machine et AV, Flèche d'or
28.11.2013: Izzy Lindqwister, Le Rosie, Paris
28.11.2013: Jacuzzi Boys, Point Ephémère
29.11.2013: Summer Camp, Point Ephémère
29.11.2013: Every Man Has Your Voice, Coco Business Plan et Odds & Ends, Espace , annulé et reporté
29.11.2013: Dead Skeletons et Aqua Nebula Oscillator, Petit Bain
30.11.2013: Disappears, Le Point Ephémère
30.11.2013: CoolCoolCool et Casablanca  Drivers le 114
30.11.2013: Soirée In Paradisum XIII @ Garage MU avec Container, Somaticae et Low Jack
30.11.2013: Ok et Cinema Pour Adulte, L'International, gratuit
30.11.2013: Biffy Clyro, Le Trianon, complet
30.11.2013: Haim, La Gaité Lyrique 
30.11.2013: Glasser, La Flèche d'or 
30.11.2013: Ed Askew Band et Arlt @ Treize, 24 rue Moret, 75011 Paris
30.11.2013: Plastiscines, La Maroquineri, reporté, nouvelle date en 2014

Décembre

01.12.2013: Crystal Stilts, Point Ephémère
01.12.2013: Blouse et Venera 4, La Flèche d'or 



 

Konzerttagebuch © 2010

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